Geschichte des Landgerichts Landau in der Pfalz

Die Justiz in Landau in der Pfalz kann auf eine über 200jährige Geschichte zurückblicken. So führten die aus der französischen Revolution entstandenen Neuerungen in der Gerichtsorganisation bereits im Jahre 1791 zur Wahl eines Friedensgerichts. Mit der Besitznahme der Stadt durch die bayerische Krone im Jahre 1816 erhielt die damalige Reichsstadt den Sitz eines Landgerichts (bis 1879 Bezirksgericht genannt).
   
Gericht ist im allgemeinen Sprachgebrauch rechtsprechende Institution und zugleich Gerichtshaus. Der in den Jahren 1900 bis 1903 errichtete und vom Landgericht am 1.04.1903 bezogene "Justizpalast" am Marienring, der sich mit seiner mächtigen bekrönten Kuppel und dem schmucküberladenen Portal von den übrigen Gebäuden seiner Umgebung deutlich absetzt, war das erste für die Gerichte und die Staatsanwaltschaft in Landau in der Pfalz gebaute Domizil. Vorbild für das Gebäude war der Münchner Justizpalast. Bei aller Unterschiedlichkeit in den Dimensionen waren die grundsätzlichen Entscheidungen die gleichen: große Bedeutung wurde dem Eingang mit dem Treppenaufgang beigemessen. Kernstück ist das Oval des Sitzungssaales für das Schwurgericht, einer der schönsten Sitzungssäle in ganz Deutschland. Ein modernes Zusatzgebäude, in dem seit dem Jahre 1992 die Staatsanwaltschaft untergebracht ist, rundet die bauliche Situation der Landauer Justiz ab.